15.04.2025 • 7 min. Lesezeit
Inhalt dieses Artikels
Nach Jahren des Immobilienbooms und einer Phase der Preiskorrektur in den Jahren 2022 und 2023 stellt sich für 2024 die Frage: Ist die Talsohle erreicht? Der Markt zeigt sich differenziert: Während sich in einigen Regionen die Preise stabilisieren oder wieder leicht steigen, verzeichnen andere Regionen weiterhin Preisrückgänge. Besonders ältere Bestandsimmobilien stehen durch hohe Bau- und Sanierungskosten unter Druck, während in gefragten A-Lagen wieder verstärkt investiert wird. Allerdings unterscheiden sich die Preisentwicklungen je nach Region deutlich: Wo also sind Immobilien in Deutschland aktuell am teuersten – und wo am erschwinglichsten? Die VON POLL IMMOBILIEN Experten haben die Entwicklung der durchschnittlichen Kauf- und Mietpreise* der 400 Land- und Stadtkreise im Jahr 2024 gegenüber 2023 analysiert und insbesondere einen Blick auf die jeweils 20 teuersten beziehungsweise günstigsten Regionen hinsichtlich der Immobilienpreise geworfen.
Land- und Stadtkreise mit den teuersten Immobilienpreisen
Wenig überraschend ist, dass zu den Top-20-Regionen mit den teuersten Quadratmeterpreisen in Deutschland 14 Land- und Stadtkreise zählen, die sich allesamt in Bayern befinden. Außerdem vertreten sind die Bundesländer Schleswig-Holstein, Hessen, zweimal Baden-Württemberg sowie die Stadtkreise Hamburg und Berlin. Die höchsten Quadratmeterpreise deutschlandweit müssen Immobilienkäufer weiterhin in der Stadt München mit durchschnittlich 8.028 €/m2 (Miete: 19,62 €/m2) zahlen, gefolgt vom Landkreis München mit 7.424 €/m2 (Miete: 16,90 €/m2) sowie Miesbach in der Nähe des Tegernsees mit 7.301 €/m2 (Miete: 13,81 €/m2). Auch die bayerischen Landkreise Starnberg mit 6.975 €/m2 (Miete: 15,91 €/m2), Ebersberg mit 6.357 €/m2 (Miete: 15,04 €/m2) und Garmisch-Partenkirchen mit 6.206 €/m2 (Miete: 13,08 €/m2) gehören zur Spitzengruppe.
Unter den Top20 der teuersten Stadt- und Landkreise hinsichtlich der Immobilienpreise befindet sich auch der Landkreis Nordfriesland in Schleswig-Holstein mit durchschnittlich 6.153 €/m2 (Miete: 10,12 €/m2). Zudem sind hier die durchschnittlichen Quadratmeterpreise gegenüber dem Vorjahr um 2,4 Prozent gestiegen. Bemerkenswert ist hier, dass drei Viertel aller Stadt- und Landkreise im Jahr 2024 gegenüber dem Jahr 2023 eher einen Preisrückgang verzeichneten.
Abb. 1: Entwicklung der Kauf- und Mietpreise in den 20 Land- und Stadtkreisen mit den teuersten Quadratmeterpreisen, 2024 versus 2023 (Grafik: von Poll Immobilien GmbH)
Zwischen circa 5.000 €/m2 und 6.000 €/m2 müssen Kaufinteressenten für Wohnimmobilien durchschnittlich in Hamburg (Miete: 13,46 €/m2), im Landkreis Freising (Miete: 12,78 €/m2) sowie dem Landkreis und der Stadt Rosenheim (Miete: 11,92 €/m2 beziehungsweise 13,01 €/m2), Freiburg im Breisgau (Miete: 14,04 €/m2), Frankfurt am Main (Miete: 15,29 €/m2), in den Landkreisen Dachau (Miete: 15,32 €/m2), Bad Tölz-Wolfratshausen (Miete: 13,35 €/m2) sowie Fürstenfeldbruck (Miete: 15,54 €/m2) kalkulieren. Auffällig ist in dieser Gruppe, dass nur in Freiburg im Breisgau die Quadratmeterpreise für Häuser und Eigentumswohnungen 2024 gegenüber 2023 gestiegen sind – um 4,9 Prozent.
Ebenso zu den 20 Regionen mit den teuersten Immobilienpreisen in Deutschland gehören die deutsche Hauptstadt Berlin mit durchschnittlich 4.870 €/m2 (Miete: 15,00 €/m2), die Landkreise Erding mit 4.835 €/m2 (Miete: 12,75 €/m2) und Berchtesgadener Land mit 4.813 €/m2 (Miete: 11,17 €/m2) sowie Stuttgart mit 4.756 €/m2 (Miete: 14,70 €/m2).
Land- und Stadtkreise mit den günstigsten Immobilienpreisen
Nach den teuersten Regionen ist ebenso ein Blick auf die Stadt- und Landkreise interessant, in denen der durchschnittliche Quadratmeterpreis bei Wohnimmobilien zum Kauf deutschlandweit am günstigsten ist. Auffällig ist, dass unter den 20 günstigsten Regionen insgesamt 17 Stadt- beziehungsweise Landkreise ostdeutscher Bundesländer liegen, darunter vor allem Thüringen, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Brandenburg. Demzufolge müssen Immobilienkäufer am wenigsten in den thüringischen Landkreisen Greiz mit durchschnittlich 1.133 €/m2 (Miete: 5,64 €/m2), Altenburger Land mit 1.179 €/m2 (Miete: 5,87 €/m2), dem Saale-Orla-Kreis mit 1.190 €/m2 (Miete: 6,63 €/m2) und im sächsischen Vogtlandkreis mit 1.196 €/m2 (Miete: 6,63 €/m2) rechnen.
Entgegen dem Trend, dass die Immobilienpreise 2024 gegenüber 2023 mehrheitlich gesunken sind, kletterten sie unter den 20 günstigsten Stadt- und Landkreisen im Saale-Orla-Kreis um 13,8 Prozent nach oben – die damit drittstärkste Preissteigerung bei Wohnimmobilien deutschlandweit – sowie in Elbe-Elster um 12,8 Prozent, in Hildburghausen um 7,2 Prozent, in Wittenberg um 4,7 Prozent, im Erzgebirgskreis um 4,2 Prozent und im Stadtkreis Gera um 1,3 Prozent.
Zwischen 1.200 €/m2 und 1.300 €/m2 liegen die durchschnittlichen Immobilienpreise bei Häusern und Eigentumswohnungen im sächsischen Erzgebirgskreis (Miete: 5,56 €/m2), im brandenburgischen Elbe-Elster (Miete: 6,08 €/m2), im sächsischen Landkreis Görlitz (Miete: 5,65 €/m2) sowie in den thüringischen Landkreisen Unstrut-Hainich-Kreis (Miete: 6,35 €/m2), Saalfeld-Rudolstadt (Miete: 6,83 €/m2), dem Stadtkreis Gera (Miete: 6,22 €/m2), dem Kyffhäuserkreis (Miete: 6,63 €/m2) sowie im Sachsen-Anhalt gelegenen Landkreis Mansfeld-Südharz (Miete: 6,03 €/m2).
Abb. 2: Entwicklung der Kauf- und Mietpreise in den 20 Land- und Stadtkreisen mit den günstigsten Quadratmeterpreisen, 2024 versus 2023 (Grafik: von Poll Immobilien GmbH)
Unter den Top20 der günstigsten Regionen, wenn auch oberen Bereich, gehören zudem die Landkreise Zwickau in Sachsen mit durchschnittlich 1.307 €/m2 (Miete: 5,81 €/m2), der Salzlandkreis in Sachsen-Anhalt mit 1.314 €/m2 (Miete: 6,15 €/m2), Holzminden in Niedersachsen mit 1.385 €/m2 (Miete: 6,46 €/m2), Wittenberg in Sachsen-Anhalt mit 1.387 €/m2 (Miete: 6,51 €/m2), Hildburghausen in Thüringen mit 1.387 €/m2 (Miete: 7,11 €/m2), Lüchow-Dannenberg in Niedersachsen mit 1.403 €/m2 (Miete: 6,81 €/m2), Werra-Meißner-Kreis in Hessen mit 1.408 €/m2 (Miete: 6,80 €/m2) und Eichsfeld in Thüringen mit 1.410 €/m2 (Miete: 7,54 €/m2).
Abb. 3: Übersicht zu den Land- und Stadtkreisen mit den teuersten und günstigsten Kauf- und Mietpreisen, 2024 (Grafik: von Poll Immobilien GmbH)
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Tabellarische Übersicht und Ranking zu den Immobilienpreisen 2024 aller Land- und Stadtkreise in Deutschland, nach Bundesländer sortiert.
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*Die Datengrundlage der Kaufpreis- und Mietpreisanalyse bei Ein- und Zweifamilienhäusern sowie Wohnungen beruht auf den durchschnittlichen Angebotspreisen im Jahr 2024 und 2023 von empirica-regio (VALUE Markdaten) und VON POLL IMMOBILIEN Research (2025).